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Boys in Care
Jungen* stärken bei der Wahl eines sozialen, erzieherischen oder pflegerischen Berufs

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Produktnummer:
S11P10295
EAN:
9783941338203

Beschreibung

Boys in Care

Jungen* stärken bei der Wahl eines sozialen, erzieherischen oder pflegerischen Berufs

Die Stärkung von Jungen* für die Wahl von Fürsorgeberufen dient in erster Linie dazu, Jungen* größere Freiheiten zu nicht geschlechterstereotypen Berufswahlentscheidungen zu ermöglichen. Deshalb sind Geschlechterstereotype und Unterstützung bei der Entstereotypisierung ein wichtiges Thema in diesem Handbuch. Im Rahmen der beruflichen Orientierung können die Hindernisse für Jungen* bei der Wahl von Fürsorgeberufen in Frage gestellt werden. Die Stärkung von Jungen* für Fürsorgeberufe ist aber auch eine Frage der Geschlechtergerechtigkeit. Die Förderung einer geschlechterreflektierten Berufs- und Lebensorientierung hat zum Ziel, allen Geschlechtern zu ermöglichen, ihre Berufswahl frei von restriktiven Geschlechternormen zu treffen.

Die Stärkung von Jungen* und Männern* in der Ausübung von Fürsorgeberufen trägt mittelfristig zu einer erhöhten und weniger von Geschlechterstereotypen geprägten Anerkennung der Fürsorgearbeit in der Gesellschaft bei. Frauen* leisten immer noch den überwiegenden Teil an bezahlter und unbezahlter Pflegearbeit. Die Stärkung von Jungen* für Fürsorgeberufe kann zu einem Verständnis von Fürsorgearbeit führen, welches diese nicht als feminisierte Arbeit, sondern als wichtige gesellschaftliche Tätigkeit versteht, die von allen Geschlechtern übernommen werden muss. Ein höherer Anteil von Männern* in Fürsorgeberufen würde dazu beitragen, Ungleichheiten zwischen allen Geschlechtern auf dem Arbeitsmarkt abzubauen, da in den meisten Fürsorgeberufen der Anteil von Männern* bisher unter 30 % liegt. Diese Segregation des Arbeitsmarktes geht einher mit geschlechtsbezogenen Ungleichheiten bei Löhnen, Arbeitszeit und Renten und bedarf auch auf materieller Ebene einer Angleichung.
In den europäischen Gesellschaften sind Fürsorgeberufe zumeist weiblich konnotiert: Emotionale und körperliche Betreuung, die Erziehung von Kindern oder die Betreuung älterer Menschen werden historisch Frauen* zugeschrieben und als Charakterzüge in die weibliche Geschlechtsidentität eingeschrieben. An Männer* wird dagegen noch immer die Rollenerwartung des (Allein-)Ernährers der Familie adressiert. Wirtschaftlich autonom zu sein, sowie prestigeträchtige und objektbezogene, oft auch technische berufliche Aufgaben zu erfüllen, sind wichtige Aspekte traditioneller Männlichkeitsanforderungen. Fürsorge im Allgemeinen und Fürsorgeberufe sind dagegen traditionell kein Teil von Männlichkeitsanforderungen. Männlichkeitsbilder um Fürsorglichkeit gegenüber anderen und sich selbst zu erweitern muss in der Arbeit mit Jungen* bei der Berufs- und Lebensorientierung berücksichtigt werden. Dieses Handbuch fokussiert sich auf die Bedürfnisse und Herausforderungen von Jungen* und die geschlechtlichen Erwartungen in Bildung, Berufsorientierung und Fürsorgearbeit, denen Jungen* gegenüberstehen. Eine geschlechterreflektierte berufliche Orientierung für Jungen*, die Rollenerwartungen traditioneller Männlichkeitsbilder reflektiert und Alternativen anbietet, ist ein wichtiger Beitrag zu einer von Geschlechterstereotypen unabhängigeren Berufs- und Lebensentscheidung.

Alter der Zielgruppe: 16 Jahre,
17 Jahre
,
18 - 20 Jahre
,
21 - 26 Jahre
Sprache: Schwere Sprache,
Deutsch

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